Sonntag, 8. November 2009
Chang Tan, The Dorchester, London
Abendessen in einem Hotelrestaurant - noch dazu chinesisch. Allein das sollte schon eher skeptisch stimmen. Aber versuchen kann man es ja einmal, ob all der Lobeshymnen. Ein angesagter Platz in London, sagt man. Na gut, einen Versuch ist es wert. Hotelflair, ueberladen, wie man es aus all den noblen Luxusschuppen ueberall auf der Welt kennt. Das Restaurant, brechend voll, viel zu viele Tische, zu eng angeordnet und eine unglaubliche Lautstaerke. Mit einem Nobelrestaurant kontinentaler Praegung hat das schon nichts mehr zutun. Wenigstens ist das Service schnell zur Stelle und arbeitet die Speisekarte professionell durch. Wir bestellen eine Reihe von Hauptspeisen und eine Pekingente, die auch promt etwas fuer das mangelnde Flair des Restaurants entschaedigt. Die Prawns sind ganz gut, das Beef auch eine schoene zarte und sehr geschmackvolle Sache, aber die Soft Shell Crab in egg yolk macht den Eindruck, man koenne hier chinesisch kochen wieder zunichte. Alle Hauptspeisen taxieren so um die 20 bis 40 Pfund und haben Vorspeisengroesse. Die Pekingente wird kommentarlos halb abgeschaelt rasch wieder abtransportiert, obwohl alle darauf noch Lust gehabt haetten und man gewinnt den Eindruck, das die von uns bezahlte Ente noch einer weiteren Verwendung zugefuehrt werden soll. Satt sind wir nur, weil wir an der Bar, waehrend wir auf den Tisch gewartet haben, ein paar ausgezeichente Dim Sums gegessen haben. Dafuer muss man aber dieses Restaurant nicht unbedingt besuchen. Aus welchem Grund sonst, bleibt im Dunklen.